Nachhaltige Entwicklung braucht Gleichberechtigung

Viele politische und wirtschaftliche Entscheidungen werden ohne Berücksichtigung der Gleichstellung der Geschlechter getroffen. Leider führen genderblind ergriffene Maßnahmen zu unvorhergesehenen negativen Auswirkungen auf Frauen, intergeschlechtliche, nicht-binäre und transgender Personen (FINTA*).

Obwohl das weltweite Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) rund 45 Jahre alt ist, bestehen weiterhin grundlegenden Barrieren: Weiblich sozialisierte Menschen haben strukturell weniger Kontrolle über Ressourcen. Das behindert sie in einer gleichberechtigten Beteiligung in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen. Vor allem in technischen Wirtschaftsbereichen wie Wasser- und Energiedienstleistungen, Industrie und Abfallwirtschaft sind nur wenige weiblich sozialisierte Menschen offiziell beschäftigt. Darum sind technische Entscheidungen, z. B. über die Wahl der Energietechnologie, oft geschlechtsblind.

Seit den ersten Erfolgen der Feminismusbewegung hat sich diese außerdem weiterentwickelt und neue Diskriminierungsmuster im System entdeckt. Eines davon ist die starre Binarität des herrschenden Geschlechtermodells. Um die Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht, zu lösen, brauchen wir jedoch die volle Teilhabe und gleiche Entscheidungsrechte für alle Geschlechter. Damit Gendergerechtigkeit erreicht werden kann, müssen aber auch die Geschlechterrollen und -normen geändert werden. Die Beendigung der Gewalt gegen Frauen, Inter und Trans* zu Hause, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum ist eine Voraussetzung für ihre volle Teilhabe an Entscheidungsfindungen und einem gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen.

Was wir tun

Wir bringen die Stimmen von Frauen und sozialen Minderheiten zu den globalen politischen Entscheidungsträger*innen. Wir arbeiten mit der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft, der Regierung und den Partner*innen der EU und der Vereinten Nationen zusammen, um institutionelle Rahmenbedingungen für die Gleichstellung der Geschlechter zu schaffen, wie z. B. Gender-Aktionspläne und gendersensible Finanzierung und Haushaltsplanung. Alleine in unserem Programm Women2030 arbeiten wir mit Partner*innen aus 50 Ländern zusammen, um eine globale geschlechtergerechte Politik zu entwickeln.

Voraussetzungen dafür sind genderspezifische Analysen anzustellen und Indikatoren zur Messung von geschlechtsspezifischen Auswirkungen zu erarbeiten. Mit wissenschaftlichen Partner*innen machen wir geschlechtsspezifischen Dimensionen von technischen und chemieindustriellen Sektoren sichtbar. Wir verfügen über ein Netzwerk mit einem Pool an Gender-Instrumenten und Fachwissen. Außerdem bieten wir Schulungen und Schulungsmaterial an, um sicherzustellen, dass die Geschlechterdimensionen der nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt werden.


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