was wir tun

Viele ländliche Gebiete sind nicht an ein zentrales Stromnetz angeschlossen. Die Menschen dort greifen daher oft auf nicht nachhaltige Praktiken zur Energieversorgung zurück, die schädlich für Umwelt und Gesundheit und häufig mit hohen Kosten verbunden sind. Beispielsweise gibt jeder Haushalt in ländlichen Gebieten Georgiens, die nicht an das Erdgassystem angeschlossen sind, bis zu 30% seines Einkommens für Heizen, Kochen, Waschen und die Käseherstellung aus. Das benötigte Brennholz stammt zu einem großen Teil nicht aus nachhaltigen Quellen. In Uganda, im Kongo und in Kamerun werden Wälder illegal abgeholzt, um sie als Holzkohle zu verkaufen.

Darum arbeiten wir gemeinsam mit lokalen Organisationen daran, den Zugang zu bezahlbarer, erneuerbarer Energie zu verbessern. Hierzu setzen wir in unseren Projekten auf lokal hergestellte technische Lösungen, wie dezentrale Solar- oder Biogasanlagen und auf die allgemeine Verbesserung der Energieeffizienz. Zudem fördern wir die Gründung und den Ausbau von Energiegenossenschaften und damit dezentrale Strukturen der Energieversorgung. Diese bringen gerade für ländliche Regionen mit geringem Einkommen bedeutende Vorteile.

Nachhaltige und sichere Energie für alle

In all unseren Projekten ist dabei die Beteiligung von Frauen im Energiesektor von herausragender Bedeutung. Denn Energiesysteme wirken sich unterschiedlich auf weiblich und männlich sozialisierte Menschen aus, da jedes soziale Geschlecht in seinen Haushalten, Märkten und Gemeinden immer noch unterschiedliche Rollen und Verantwortlichkeiten einnimmt. Wir arbeiten daran, Frauen und Männer als Energieverbraucher*innen und gleichzeitig Anbieter*innen von Energiedienstleistungen zu befähigen, indem wir geschlechtsspezifische Überlegungen in die Wertschöpfungsketten von Energie, die Entwicklung von Wissen und technischer Hilfe, sowie Politik- und Interessenvertretung einbeziehen.


Energie und Gender

Ländliche Elektrifizierung entlastet vor allem Frauen

Zeitarmut: Das Sammeln von Brennstoff und Erledigen von alltäglichen Aufgaben wie Kochen, Waschen und Heizen liegt oft im Zuständigkeitsbereich von Frauen.

Geschlechtsspezifische Gewalt: Für das Sammeln von Brennmaterial müssen sich Frauen oftmals in entlegene Gebiete begeben, die wenig Schutz bieten.

Gesundheitliche Auswirkungen: Frauen und Kinder sind aufgrund traditioneller Aufgabenverteilung überproportional von Luftverschmutzung in Innenräumen betroffen.

Mangel an Informationen und Finanzmittel für Frauen für Energiedienstleistungen, sowie Technologien und Entscheidungen.

Frauen* haben wenig Mitsprache in Entscheidungen über die Produktion von Erneuerbare Energie und Energieeffizienzprojekte.

Frauen* und somit auch weiblich geführte Haushalte haben weniger Informationen über neue Technologien, sowie Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten. Darüber hinaus haben sie einen schlechteren Zugang zu Finanzmitteln und Sicherheiten für den Kauf solcher Technologien oder Dienstleistungen als Männer*.

Die ungleichen Besitzverhältnisse bringen außerdem ein mangelndes Mitspracherecht bei Haushaltsentscheidungen über Energieoptionen und Stromverbrauch mit sich.

Im Bereich der Energieerzeugung und -verteilung sind Frauen unterrepräsentiert.

Weiblich sozialisierte Menschen sind im industriellen Energiesektor stark unterrepräsentiert. Sie haben ungleichen Zugang zu neuen Arbeitsplätzen in Bereichen wie Energie, Ingenieurswesen und Handel.

Gleichzeitig ist eine Ungleichheit in der Eigentumsverteilung von Land und Immobilien zwischen den Geschlechtern festzustellen. Die Entscheidung über Energieproduktion und Mitsprache bei Verteilungsstrategien liegt überwiegend in männlichen Händen.

Frauen, Trans* und Inter* sind in politischen Entscheidungsprozessen unterrepräsentiert und ihre Lage bleibt überwiegend unberücksichtigt

Weiblich sozialisierte Menschen sind aufgrund kultureller und gesellschaftlicher Normen weniger in politische Prozesse und Entscheidungen eingebunden. Dabei sind weiblich geführte Haushalte aufgrund von Einkommensunterschieden oft finanziell benachteiligt und rasche Tariferhöhungen gefährden ihre Existenz ungleich stärker.

Andererseits sind männlich sozialisierte Menschen möglicherweise häufiger von direkten Arbeitsplatzverlusten in der Schwerindustrie betroffen.

Wir unterstützen Frauen in ihrer Selbstermächtigung

Unsere Energieprojekte unterstützen Frauen dabei, sich einen unabhängigen Zugang zu sauberer und gesunder Energie zu erarbeiten. Unser Ziel ist es, Energiearmut zu verringern, die Gesundheit von Menschen und Umwelt zu schützen und ressourcenschonende Energielösungen zu ermöglichen.

Dabei legen wir großen Wert auf eine nachhaltige Wissensvermittlung und enge Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen vor Ort, um für die Regionen und Haushaltsmitglieder mit den regionalen Möglichkeiten eine langfristige Energieversorgung sicherzustellen, die unabhängig von externen Institutionen funktioniert.


Unser Energieansatz

Ein Fahrplan mit konkreten Schritten hin zu einer geschlechtergerechten Energiewende im Sinne der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs).

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