HANDBUCH: Geschlechtergerechte Energie- und WASH-Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit
Die Sicherung des Zugangs zu bezahlbarer, verlässlicher und erneuerbarer Energie sowie der Zugang zu einer sicher verwalteten Wasser- und Sanitärversorgung sind wesentliche Bereiche der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) und erfahren aufgrund des Klimawandels eine zunehmende Dringlichkeit. 2015 verfügten 29 % der Weltbevölkerung über keine sicher verwaltete Trinkwasserversorgung und 61 % über keine sicher verwaltete Sanitärversorgung – in diesem Jahr mussten 892 Mio. Menschen ihre Notdurft im Freien verrichten. Auch der Zugang zu sicherer Energie ist nicht genderneutral. 2016 kochten immer noch 3 Mrd. Menschen (41 % der Weltbevölkerung) mit unsauberen Brennstoffen. Im Jahr 2017 starben 1,6 Millionen Menschen, vor allem Frauen und Kinder, an der Luftverschmutzung in Innenräumen.
Grundlage der Umsetzung ist Wissen
Geschlechtergerechtigkeit wird bereits in Entwicklungsprogrammen und -projekten angestrebt – viele Geldgeber*innen verlangen in ihren Ausschreibungen, dass Gender Mainstreaming in den Projekten umgesetzt werden muss -, aber viele sprechen von “rhetorischen Erfolgen und praktischen Schwierigkeiten”. Es fehlt NROs jedoch meist an Instrumenten, Know-how sowie z.T. dem Budget zur Implementierung einer konsequenten geschlechtergerechten Umsetzung der Projekte. Geschlechtergerechtigkeit ist zudem vielerorts ein sensibles Thema, welches geschultes Know-how, Erfahrungen und passende Instrumente zur Umsetzung bedarf. Ebenso sind wirklich nachhaltige Ansätze in der praktischen Umsetzung von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit noch immer viel zu wenig verankert, da viele Projekte nicht an der Basis ansetzen und die Zielgruppen nicht ausreichend integriert werden.
Das Handbuch für ein besseres Morgen
Aufgrund der Nachfragen von Partnerorganisationen möchten wir das Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit stärken und im Sinne der Agenda 2030, dem übergeordneten Ziel der Entwicklungszusammenarbeit, Erfahrungen aus den kombinierten Themenbereichen der sozialgerechten Energie-, Wasser- und Sanitärversorgung teilen und weitergeben, um die Qualität der entwicklungspolitischen Projekte im In- und Ausland nachhaltig zu verbessern und diese in maßgeblichen internationalen fachlichen Diskussionen weiterzutragen.
Diese Publikation wurde durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des BMZ sowie im Rahmen des Projekts Make Europe Sustainable for All mit Mitteln der Europäischen Kommission gefördert. Für den Inhalt dieser Publikation ist allein Women Engage for a Common Future e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung oder der Europäischen Kommission wieder.