Plastik in der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie 

Gemeinsam mit unseren Bündnispartner*innen von EXIT PLASTIK haben wir im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks in Berlin mit Parlamentarier*innen und Ministeriumsvertreter*innen das Thema einer ressourcenschonenden und schadstofffreien Kreislaufwirtschaft diskutiert. 

Angesichts der aktuellen Krisen ist es dringender denn je, Ressourcen und Energie zu sparen. Dabei bietet die Produktion von Kunststoffen, insbesondere kurzlebiger Verpackung, ein erhebliches Einsparungspotential. Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, “den Primärrohstoffverbrauch zu reduzieren und Stoffkreisläufe zu schließen“. Nun geht es darum in mehreren laufenden Prozessen die richtigen Weichen zu stellen: Das Bundesumweltministerium arbeitet an Eckpunkten für eine nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie. Parallel dazu wird das Verpackungsgesetz auf nationaler und europäischer Ebene überarbeitet. Wir vom Bündnis EXIT PLASTIK fordern eine ambitionierte Gesetzgebung auf nationaler und EU-Ebene, insbesondere für die Vermeidung von Kunststoff und den Ausbau von schadstofffreien Mehrwegsystemen. 

credits: exit plastik

Die Debatte um Plastik in der Kreislaufwirtschaft konzentriert sich mit Recycling und unsachgemäßer Entsorgung noch zu stark auf das Ende der Wertschöpfungskette und darauf, wie konventionelles Plastik durch vermeintlich umweltverträglichere Alternativen wie „Bio“-Plastik ersetzt werden kann. Um den Rohstoffverbrauch und den massiven Beitrag der Plastikproduktion zur Erderhitzung zu minimieren und Mensch und Umwelt vor der Plastikverschmutzung zu schützen, muss der Fokus jedoch auf den Anfang der Wertschöpfungskette gelegt werden.  

In einem Impulsvortrag legte EXIT PLASTIK die Probleme und Lösungen zu einer Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz dar. Dabei lag der Fokus auf den Schadstoffen und ihrer Vermeidung sowie auf Regulierungen und Transparenz. Es zeigt sich: Der Politik ist das Problem bewusst, doch es hapert an der Umsetzung und an Lösungsansätzen. Susanne Lottermoser, Staatssekretärin im Bundesumweltministerium betont in der anschließenden Diskussion, dass den Verbraucher*innen oft die Verantwortung bei der Schadstoffvermeidung aufgebürdet wird, obwohl ihnen für adäquate Entscheidungsfindungen einfach die Informationen fehlen. 

Fazit: Es war eine gelungene Veranstaltung mit einem anregenden Austausch und interessanten Gespräch. Dennoch bleiben Fragen offen, wie:  Was brauchen wir für ein System, um Ressourcen nachhaltig zu schützen? Wie sieht eine gute Kreislaufwirtschaft im Bereich Verpackungen aus? Welche Ziele gilt es jetzt hinsichtlich Vermeidung und Mehrweg zu verabschieden? 

Mit Input von EXIT PLASTIK und José Potting, Recycling Netzwerk Benelux, Erstautorin der kürzlich veröffentlichten niederländischen Studie „Towards Circular Targets“ wurden diese und andere Fragen diskutiert. 

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NACHKLAPP: Exit-Plastik ist nun eine Teilnehmerin am Runden Tisch, der zur Entwicklung der Nachhaltigen Kreislaufwirtschafts Strategie arbeitet. 

Bild im Header: Exit Plastik

 

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