WECF France veröffentlicht Studie zu schädlichen Stoffen in Kosmetik

Wir haben bereits darüber berichtet, dass in zahlreichen Sonnenschutz- und Pflegeprodukten für Babys und (Klein-)Kinder bedenkliche Chemikalien stecken. Nun haben unsere Kolleg*innen von WECF France zusätzlich eine Studie zu gefährlichen Inhaltsstoffen in dekorativer Kosmetik durchgeführt und veröffentlicht. 17 BB Creams, 15 Concealer und 15 Mascaras wurden genau unter die Lupe genommen und auf ihre Inhaltsstoffe und deren Wirkung auf den Körper untersucht. 

Bei vielen Menschen, vor allem Frauen*, ist dekorative Kosmetik fast täglich im Einsatz. Viele Frauen* verwenden diese auch, wenn sie planen schwanger zu werden oder dies bereits sind. Dabei stellen viele der Inhaltsstoffe in dekorativer Kosmetik eine Gefahr für den menschlichen Organismus und somit das ungeborene Kind dar. 

Die Studie 

Im Mai 2021 haben unsere Kolleg*innen von WECF France 47 Kosmetikartikel, welche in Frankreich produziert und verkauft werden und aus verschiedenen Drogerie- und Supermärkten sowie Naturkosmetikshops stammen, auf ihre Inhaltsstoffe überprüft. Besonderes Augenmerk lag hierbei auf Endokrinen Disruptoren, das bedeutet auf Stoffen, welche den Hormonhaushalt stören können, sowie auf Nanopartikeln, Allergenen und die Umwelt gefährdenden Substanzen. 

Ergebnisse 

  • In den 47 untersuchten Produkten wurden 37 bedenkliche Stoffe gefunden. Von diesen 37 Stoffen wurden 13 als stark bedenklich kategorisiert, 9 als bedenklich und 15 als moderat bedenklich. Bei 7 der 37 kategorisierten Inhaltsstoffen handelt es sich um stark bedenkliche Endokrine Disruptoren. 
  • In BB Creams wurden die meisten bedenklichen Inhaltsstoffe festgestellt. Von den 17 untersuchten BB Creams stecken in 10 davon mindestens 4 sehr bedenkliche Inhaltsstoffe. 3 der BB Creams enthalten sogar mindestens 12 bedenkliche Substanzen. 
  • 3 der 15 untersuchten Concealer enthalten mindestens 4 stark bedenkliche Inhaltsstoffe.
  • Bei Mascaras dagegen wurden die wenigsten bedenklichen Inhaltsstoffe gefunden. Keines der untersuchten Produkte enthält mehr als 3 bedenkliche Inhaltsstoffe. 
  • Nur 11 der 47 untersuchten Produkte enthalten keine Plastikpartikel, 8 davon gehören zu Naturkosmetik. 
  • In Naturkosmetik wurden generell die geringsten Mengen an bedenklichen Stoffen gefunden. Dazu gehören Titandioxid, ein Inhaltsstoff, welcher in Kosmetik oft als UV-Filter eingesetzt wird, sowie diverse Duftallergene mit moderater Bedenklichkeit.

Unsere Forderungen

  • Ein Verbot für die Verarbeitung von als sehr bedenklich klassifizierten Inhaltsstoffen. Dazu gehören die Endokrinen Disruptoren Benzyl Salicylate, BHT, Butylphenyl Methylpropional, Ethylhexyl Methoxycinnamate, Ethylparaben, Methylparaben und Octocrylene.
  • Ein allgemeingültiges Piktogramm, ähnlich dem für Alkohol, auf Kosmetikverpackungen mit bedenklichen Inhaltsstoffen. Dies gilt vor allem für Endokrine Disruptoren. Somit können schwangere Personen gewarnt werden, falls die Nutzung eine Gefahr für den Hormonhaushalt sein könnte. 
  • Die Förderung von Organisationen und Behörden wie ANSM und ANSES, welche in Sachen Gesundheit und Verbraucherschutz forschen. 
  • Die Verpflichtung von Unternehmen gegenüber den Verbraucher*innen, Inhaltsstoffe so verständlich und transparent wie möglich zu deklarieren. 

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