NGOs fordern von Bundesregierung mehr Schutz vor Hormongiften

Bundesumweltausschuss debattiert unzureichende Vorschläge der EU Kommission zu EDCs

 

 

 

 

 

In einer Stellungnahme an den Umweltausschuss des Deutschen Bundestages fordern wir gemeinsam mit den deutschen Umwelt – und Gesundheitsorganisationen PAN Germany, HEJ Support, BUND, CHEM Trust, Umweltinstitut München und dem Ökologischen Ärztebund die Bundesregierung auf, mehr zum Schutz von Mensch und Umwelt vor sogenannten endokrinen Disruptoren (endocrine disrupting chemicals, EDCs) zu unternehmen.

Am Mittwoch, den 13. März 2019, beschäftigt sich der Umweltausschuss des Deutschen Bundestages mit dem Kommunikationspapier der EU Kommission “Towards a comprehensive EU framework on endocrine disruptors”.

Im November 2018 hatte die EU-Kommission ein lang erwartetes Papier zum Umgang mit hormonell schädlichen Stoffen, den sogenannten endokrinen Disruptoren (endocrine disrupting chemicals, EDCs), veröffentlicht. Die darin beschriebenen Maßnahmen sind aus Sicht der Organisationen nicht geeignet, den effektiven Schutz von Mensch und Umwelt vor EDCs zu gewährleisten. Die Organisationen fordern einen konkreten EDC-Aktionsplan im Rahmen des im Koalitionsvertrag vereinbarten ressortübergreifenden Aktionsprogramm „Umwelt und Gesundheit“ aufzustellen. Einen Forderungskatalog des NGO-Bündnisses EDC Free Europe mit wichtigen Elementen für einen EDC-Aktionsplan finden Sie hier.

Deutsche Umwelt-, Gesundheit und Frauenverbände engagieren sich für einen besseren Schutz vor Hormongiften – Brüssel November 2018

EDCs oder auch Hormongifte sind in vielen Produkten enthalten, mit denen wir uns täglich umgeben. Wissenschaftliche Untersuchungen bringen die Exposition gegenüber diesen Stoffe in Zusammenhang mit der Entstehung und Zunahme von Erkrankungen wie Diabetes, Hoden- und Brustkrebs, beeinträchtigter Fertilität oder Lern- und Verhaltensstörungen bei Kindern. Die WHO spricht in diesem Zusammenhang von einer „globalen Bedrohung“ der Gesundheit und illustrierte in einem umfassenden Bericht bereits 2012, warum Schwangere, Babys und kleine Kinder besonders geschützt werden müssen.

EDCs finden sich z.B. als Pestizidrückstände in Lebensmitteln, in Haushaltsinsektiziden, in biozidbehandelten Gegenständen oder als Bestandteil in Kosmetik- und Hygieneartikeln,  Spielzeug, in Plastikprodukten wie auch Lebensmittelverpackungen, die massenhaft produziert und genutzt werden. Gelangen EDCs in den Körper, können sie insbesondere in kritischen Entwicklungsphasen das Hormonsystem stören und Fehl-Entwicklungen anstoßen, die im Verlauf des späteren Lebens zu Krankheiten führen können.

Weitere Informationen

Kontakte

  • Susanne Smolka, PAN Germany, Email, Tel.: 040 3991910-24
  • Johanna Hausmann, WECF, Email, Tel.: 0173 8010040
  • Alexandra Caterbow, HEJSupport, Email, Tel.: 0179 5244994
  • Manuel Fernandez, BUND, Email, Tel.: 0151 19336210
  • Dr. Ninja Reineke, CHEM Trust, Email, Tel.: 0170 6835411
  • Christine Vogt, Umweltinstitut München, Email,  Tel.: 089 307749-24
  • Erik Petersen, Ökologischer Ärztebund, Email, Tel.: 0421 49842 51