Die Verhandlungen zum neuen Plastik-Abkommen laufen: Das sind die Positionen der Länder

Seit Montag verhandeln Vertreter*innen der Länder der Vereinten Nationen über ein international gültiges Abkommen zur Bekämpfung der Plastikkrise. Das so genannte Intergovernmental negotiating committee (INC) soll über die nächsten zwei Jahre in fünf Verhandlungen das Plastik-Abkommen aushandeln. Das erste Treffen (INC-1) findet aktuell in Punta del Este, Uruguay, statt. Was sind die Ziele und Anliegen der verschiedenen Länder? Hier ein Überblick.

Gestern ging es um die Kernelemente des neuen international rechtsverbindlichen Instrument (ILBI) zur Plastikverschmutzung. Die formellen Diskussionen zum Plastik-Abkommen fanden den ganzen Tag über im Plenum statt, währen die informellen Treffen über die Mittagszeit bis in den Abend hinein andauerten. Die Teilnehmenden tauschten ihre Ansichten über den Umfang, die Ziele und die Struktur des ILBI aus. Die Interessen mancher Länder gingen dabei auseinander.

Recycling oder Abschaffen?

Viele Länder waren sich einig den Fokus auf einen vollständigen Lebenszyklusansatz für Kunststoffe zu richten. Auch die EU betonte, dass es eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe bedarf, um Umwelt und Gesundheit zu schützen. Kolumbien hingegen ging einen Schritt weiter. Die Vertreter*innen des südamerikanischen Landes forderten ein Instrument, um Kunststoffe zu reduzieren oder ganz zu beseitigen.

Andere, wie z.B. Peru, Pakistan und der Iran, unterstrichen die Wichtigkeit, der aktuellen Verschmutzung von Plastikmüll entgegen zu wirken. Dabei bezogen sie sich insbesondere auf kleine Inselstaaten und KüstenstaatenWährend die einen den Schutz der Menschenrechte und der Umwelt, betonten andere die gesundheitlichen Schäden von Plastik für den Mensch

Pflicht oder Freiwillig?

Große Diskussionen gab es auch bei der Frage der Verbindlichkeit des Abkommens. Costa Rica erklärte, dass globale Standards als Leitfaden für Staaten und Unternehmen festgelegt werden sollten. Auch die Schweiz, Peru, die Türkei, Armenien und andere unterstützen ein spezifisches rechtsverbindliches Übereinkommen, das Kernverpflichtungen und Kontrollmaßnahmen enthält. Die USA hingegen forderte ein länderspezifisches Abkommen.

 

Photo im Header: IISD

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