Wie giftig darf Spielzeug sein? Die Zivilgesellschaft sagt: gar nicht!

Brüssel/München, 12. März 2025

Diese Woche gehen die EU-Verhandlungen zur Überarbeitung der Spielzeugverordnung in eine entscheidende Phase. Doch statt besseren Schutz für Kinder zu sichern, droht ein Rückschritt: Die Mitgliedstaaten sperren sich gegen ein Verbot besonders besorgniserregender Chemikalien wie PFAS („Ewigkeitschemikalien“) und Bisphenole in Spielzeugen.

Beide Stoffgruppen sind wissenschaftlich nachgewiesen gesundheitsgefährdend – sie stehen unter anderem im Verdacht, das Hormonsystem zu stören, Entwicklungsstörungen, Krebs und Fettleibigkeit zu begünstigen. Besonders alarmierend: Kinder sind aufgrund ihrer sensiblen Entwicklung besonders gefährdet – bereits kleinste Mengen können Folgen haben.

Dabei hatte der Europäische Rat bereits 2021 erklärt, dass sogenannte PBT-Chemikalien (persistent, bioakkumulierend und toxisch) nichts in Verbraucher:innenprodukten verloren haben – und vor allem nicht im Kinderzimmer.

Zivilgesellschaft macht Druck

Gemeinsam mit anderen Organisationen appelliert WECF Deutschland diese Woche an politische Entscheidungsträger:innen auf nationaler und europäischer Ebene. In einem offenen Brief fordern wir Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf, sich klar für ein Spielzeug ohne Schadstoffe einzusetzen.

„Spielzeug darf nicht krank machen“, lautet die zentrale Botschaft. Unterstützt werden wir unter anderem von Europaabgeordneten wie Manuela Ripa (EPP) und Katrin Langensiepen (Grüne), die sich beide klar für ein Verbot gefährlicher Chemikalien in Spielzeug aussprechen.

Unsere Forderung: Strenge Regeln für sichere Kinderspielzeug

WECF setzt sich europaweit für den Schutz der Gesundheit – insbesondere von Kindern – vor gefährlichen Stoffen ein. Solange keine sicheren Regulierungen bestehen, informieren wir über Wege, wie sich Verbraucher:innen besser schützen können – etwa mit unserem Nestbau-Programm.

Weitere Infos

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Kontakt

📧 Dr. Simona Zimmermann – simona.zimmermann@wecf.org
📧 Annemarie Mohr – annemarie.mohr@wecf.org