White Paper zur Forderung nach globalem Transparenzstandard für Chemikalien

Ein globaler Transparenzstandard für Chemikalien sollte das Minimum sein

Wir von WECF  arbeiten seit mehr als 25 Jahren daran, Umwelt und Mensch besser vor giftigen Chemikalien zu schützen und sind auch im SAICM Prozess engagiert. Ausserdem unterstützen wir gemeinsam mit HEJ Support, dem Forum Umwelt und Entwicklung, BUND, PAN Germany und weiteren internationalen Organisationen das White Paper zur Forderung eines globalen Mindesttransparenz-Standards zur Kennzeichnung von gefährlichen Chemikalien. Dieser soll auf Produkte im internationalen Handel angewendet werden, um Verbraucher*innen eine bessere Transparenz gewähren zu können. Die UN-Umweltversammlung (UNEA) und die 5. Internationale Konferenz über Chemikalienmanagement (ICCM5) sind zwei Gelegenheiten, bei denen die Weltgemeinschaft die Maßnahmen zur Einführung eines solchen Standards ergreifen könnte.

Das White Paper ist ein Denkanstoß und erklärt, warum ein Transparenzstandard zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Umwelt notwendig ist und wie er eine wesentliche Grundlage für eine sichere Kreislaufwirtschaft bilden kann. Des Weiteren unterstützt dieser Ansatz Länder dabei, Informationen in ihre nationalen Gesundheitsregister aufzunehmen. Das Paper identifiziert einige der Probleme, die bei der Gestaltung und Umsetzung eines globalen Transparenzstandards auftreten könnten, und macht Vorschläge, wie diese Probleme angegangen werden können. 

Für giftfreie Produkte braucht es globale Zusammenarbeit

Oftmals sind Produkte auf dem Markt, obwohl diese eine Menge schädliche und gefährliche Chemikalien beinhalten. Diese Chemikalien werden dann letztendlich von den Verbraucher*innen aufgenommen. Dies betrifft den gesamten Produktzyklus, von der Generierung der Ausgangsmaterialien, über den Einsatz in der Produktion und die Verwendung bis hin zum Recycling oder Deponieren des Produkts. Transparenz und Rückverfolgbarkeit sind der Kern einer sicheren Kreislaufwirtschaft. Dadurch ließe sich vermeiden, dass schädliche Stoffe in Produkten verarbeitet werden und somit in den Kreislauf gelangen. Hier fehlen jedoch weltweit vereinbarte Anforderungen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Informationen über gefährliche Chemikalien in Produkten und deren Lebenszyklus.

Eine Negativliste kann helfen

Wir schlagen als globalen Mindesttransparenz-Standard die Einführung einer Negativliste vor. Solche regulatorischen Listen sind eine umfassende Übersicht über Chemikalien, die verboten sind oder nur eingeschränkt zur Anwendung kommen dürfen, wie z.B. die Liste der Stockholmer Konvention. Dies würde bedeuten, dass der Transparenzstandard Listen mit Chemikalien enthält, die anerkanntermaßen schädliche Eigenschaften für die menschliche Gesundheit und die Umwelt haben. Diese Listen sollten dann regelmäßig überprüft und überarbeitet werden. Idealerweise sollte der globale Mindesttransparenz-Standard eine rechtskräftige Vereinbarung sein. 

Zusätzlich wurde in dem White Paper evaluiert, wie ein globaler Mindesttransparenz-Standard innerhalb von SAICM erstellt werden kann. 

 

Weitere Infos:

Vollständiges White Paper (EN) als PDF