Pressekommentar zum World Refill Day – Zivilgesellschaftliches Bündnis für Wege aus der Plastikkrise
Berlin, 16. Juni 2025
Anlässlich des World Refill Day, dem „Welttag des Nachfüllens“, am 16. Juni fordert das zivilgesellschaftliche Bündnis Exit Plastik, bei dem Women Engage for a Common Future Mitglied ist, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Mehrweglösungen und verpackungsfreies Einkaufen zum neuen Normal zu machen, um unnötigen Plastikmüll zu vermeiden. In allen Lebensbereichen sollte es Möglichkeiten geben, eigene Behälter für Wasser und Lebensmittel zu befüllen, stellt das Bündnis klar. Dabei müsste auch hier der entscheidende Schritt zu weniger Plastik gegangen werden – denn auch im Mehrwegbereich können gesundheitsschädliche Stoffe aus Plastik in unsere Nahrung gelangen.
Aktuell sind über 1.200 Chemikalien bekannt, die im alltäglichen Gebrauch aus Plastik in Lebensmittel übergehen können. Diese Chemikalien werden Plastik zugesetzt, damit es weicher, farbig oder schwerer entflammbar ist. Nur durch eine Vielzahl an chemischen Zusätzen kann Plastik so vielfältig eingesetzt werden. Viele dieser Chemikalien können jedoch die menschliche Gesundheit schädigen, indem sie beispielsweise das Hormonsystem stören oder krebserregend sein können. Frauen und Schwangere sind hierbei besonders vulnerable Gruppen. Daher müssen gesundheits- und auch umweltschädliche Plastikprodukte und in Plastik verwendete gefährliche Chemikalien vom Markt genommen werden, begleitet von Maßnahmen für verpackungsfreie und verpackungsarme Konsummöglichkeiten. Mehrweg ist dabei ein wichtiges Schlüsselelement, um unnötige Verpackungen und Verpackungsmüll zu vermeiden.
Doch: Mehrweg ist gut, aber Mehrweg ohne Plastik ist besser, erklärt das Bündnis Exit Plastik. Alternativen gäbe es, die bereits weit verbreitet waren, bevor Einweg-Kunststoffverpackungen sie verdrängt hätten: Glas, Keramik und Edelstahl. Außerdem braucht es ein System, an dem alle Menschen teilhaben können. Dazu gehören beispielsweise mehr öffentliche Trinkbrunnen, an denen die eigene Trinkflasche befüllt werden kann, sowie Unverpackt-Stationen in Supermärkten, in denen Kund:innen ihre Glas- und Keramikbehälter mitbringen und befüllen können. So können Mengen an Verpackungsmaterial einfach gespart werden. Die Lösungen seien vorhanden, es brauche nur den politischen Willen und konkrete Maßnahmen, um sie zu fördern und die Plastiklobby zurückzudrängen, resümiert das Bündnis.
Weitere Informationen
- Mitglieder des zivilgesellschaftlichen Bündnisses Exit Plastik: a tip: tap e.V., Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace e.V., Heinrich-Böll-Stiftung, HEJSupport e.V., Women Engage for a Common Future e.V. (WECF), Zero Waste Germany e.V. und Zero Waste Kiel e.V.
- Mehr über Exit Plastik: www.exit-plastik.de
Kontakt WECF
Johanna Hausmann
pr + communication
free journalist | senior advisor chemical policy, environment, health & gender
johanna.hausmann@web.de
Kontakt Exit Plastik
Tom Kurz
Mail: info@exit-plastik.de
Tel: 0151 57793215