There are no rights on a dead planet – Zum fünfjährigen Jubiläum der SDGs stellen wir besondere Forderung an den UN Menschenrechtsrat

Zusammen mit mehr als 1000 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen, indigenen Bevölkerungsgruppen, sozialen Bewegungen und lokalen Gemeinschaften fordern wir den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen dazu auf, das universelle Menschenrecht auf eine sicheresauberegesunde und nachhaltige Umwelt anzuerkennen. 

Fünf Jahre SDGs

Diesen September feiern wir einen Geburtstag. Wir feiern einen 17-fachen Geburtstag. Die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen werden fünf Jahre alt. Gratulation!  

In den vergangenen Jahren haben wir als Organisation ausgiebig an der Umsetzung verschiedener SDGs gearbeitet, haben dabei fantastische Erfahrung gemacht und Inspiration gesammelt und gleichzeitig auch Enttäuschung und Rückschläge erlebt. Unser Fazit: Die Anerkennung von sozialen Ungleichheiten als Kernproblem sämtlicher System-Krisen ist noch längst nicht in allen Ebenen von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft angekommen.  

#HealthyEnvironment4All

Schlussendlich hat uns die Covid-19 Pandemie die vorherrschenden lokalen und globalen sozialen Ungerechtigkeiten brutal und unausweichlich vor Augen geführt. Zoonotischen Pandemien – wie Covid-19 und Ebola – sind eine Folge immer fortschreitender menschengemachter Umweltzerstörung. Diese Form von Zerstörung begünstigt nicht nur die Ausbreitung lebensbedrohlicher Krankheiten, sondern wirkt sich auch verheerend auf unser Klima aus 

Doch damit nicht genugÜberschwemmungen, ungewöhnliche Wetterextreme oder industrielle Interessen zerstören mit der Umwelt auch die direkten Lebensräume und somit Lebensgrundlagen von Menschen. Menschen, die davon unmittelbar betroffen sind, sind Angehörige indigener Gruppen und subsistenzwirtschaftlich organisierte Gemeinschaften. 

Wir unterstützen die Kämpfe der am meisten Betroffenen

Wir wollen daher das Jubiläum der Agenda2030 dafür nutzen, die Kämpfe der am meisten betroffenen Menschen ins Zentrum der Diskussionen um mögliche Lösungen zu rücken – Mit dem Bestreben uns nicht nur solidarisch zu zeigen sondern diese Kämpfe aktiv zu unterstützen. Damit folgen wir den Zielsetzungen von SDG15 (Leben an Land) und SDG10 (Weniger Ungleichheiten). 

Darum unterstützen wir die Forderungen des Climate Vulnerable Forums (CVF) nach einem*einer UN-Sonderberichterstatter*in für Menschenrechte und Klimawandel und tragen die Forderung an den UN-Menschenrechtsrat von über 1000 zivilgesellschaftlicher (und allen voran indigener) Stimmen mit, ein universelles Menschenrecht auf  eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt dringend anzuerkennen. 

Das Climate Vulnerable Forum ist ein zivilpolitischer Zusammenschluss von Ländern, die besonders stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind. Letztes Jahr legten die Mitglieder des CVF auf der COP-25 einen Vorschlag für die Ernennung eines*einer UN-Sonderberichterstatter*in für Menschenrechte und Klimawandel durch den UN-Menschenrechtsrat vorDarüber soll bis nächstes Jahr entschieden werden. Außerdem wurde dem UN-Menschenrechtsrat am vergangenen Donnerstag, den 10. September der Aufruf zugesandt, das universelle Menschenrecht auf eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt auf seiner Sitzung vom 14. September bis 6. Oktober in Genf anzuerkennen.  

Diese Appelle wurden von Ländern wie Bangladesch, der Republik Fidschi und den Marshallinseln initiiert und vorgebracht, die an vorderster Front gegen die Klimakrise stehen. Sie machen unmissverständlich klar, dass diese Maßnahmen angesichts der größten Bedrohungen der Menschenrechte im 21. Jahrhundert längst überfällig sind. Wir stimmen ihnen zu. 

Power to the People

Die Herausforderungen der letzten Monate und Jahre machen uns als soziale Bewegung langfristig stärkerDie Stimmen für mehr Klima- und soziale Gerechtigkeit werden immer lauter und geschlossener. Die kritischen Zeiten bringen uns näher zusammen und rufen daher umso entschiedener nach hilfreichen Maßnahmen von handlungswirksamen Institutionen 

Wir hoffen, dass die SDGs in fünf Jahren kein weiteres Jubiläum feiern werden. Wir hoffen, dass sie baldmöglichst als erledigt abgehakt und beiseite geräumt werden können, verstaut in eine Truhe mit sehr schwerem Deckel – weil wir sie nicht mehr brauchen, weil wir die 17 Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung erreicht haben. Bis 2030 bleiben uns noch zehn Jahre. Zehn Jahre sind für einen Menschen, der bereits jetzt, in diesem Moment, seiner Lebensgrundlage beraubt wird, eine außerordentlich lange Zeit. 

 

Stay engaged – Unterzeichnet den Aufruf an die UN Menschenrechtskommission für die Anerkennung eines universellen Menschenrecht auf eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt !