Wie gender-transformativ ist der European Green Deal? Wir freuen uns, gemeinsam mit dem EEB euch zu der Vorstellung unseres Berichts einzuladen.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und das politische Herzstück ihrer Kommission, der European Green Deal, haben eine kohlenstoffneutrale Wirtschaft zum erklärten Ziel gemacht. Gleichzeitig gibt es ein bekräftigtes Bekenntnis zu einer “Union der Gleichheit”, das vor allem in der ersten Gleichstellungsstrategie der EU verankert ist. Die Verbindung zwischen diesen beiden Zielen wird jedoch nicht explizit gemacht: Der Europäische Green Deal (EGD), der wichtigste politische Rahmen der aktuellen Legislaturperiode, ist geschlechtsblind. Die EGD-Mitteilung bezieht sich weder auf die Gleichstellung der Geschlechter noch auf umfassendere Gleichstellungsfragen und basiert nicht auf einer Gender-Analyse. Dabei sind die Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Umwelt umfassend erforscht. Sie zeigen zum Beispiel unterschiedlichen Verhaltensmuster und Kohlenstoffemissionen von Frauen und Männern, geschlechtsspezifische Auswirkungen der Umweltverschmutzung, das weibliche Gesicht der Energiearmut oder das Risiko einer sich vergrößernden Geschlechterkluft auf dem grünen Arbeitsmarkt.
Gemeinsam mit dem Europäischen Umweltbüro (European Environmental Bureau – EEB) haben wir mit Unterstützung des österreichischen Umweltministeriums, des deutschen Umweltministeriums und der Heinrich-Böll-Stiftung EU die geschlechtsspezifischen Unterschiede und Chancen rund um den European Green Deal untersucht. Wir analysieren sektorale Politiken wie Landwirtschaft, Energie, Klima, Transport und Chemikalien und schlagen alternative Narrative zu übergreifenden Themen wie dem wirtschaftlichen Übergang, grünen Arbeitsplätzen, grüner und geschlechtergerechter Haushaltsplanung und Besteuerung sowie politischer Repräsentation vor. Unser Fokus liegt auf der europäischen Innenpolitik, wobei wir die globalen Auswirkungen der europäischen Politik und Praxis auf die Gleichstellung der Geschlechter im globalen Süden nicht vergessen. Wir konzentrieren uns auf die Gleichstellung der Geschlechter mit einem intersektionalen Ansatz und untersuchen spezifische Situationen, in denen Ungleichheiten in Verbindung mit rassistischen Zuschreibungen, Ability, sexueller Identität, Alter oder Klasse ins Spiel kommen. Der Bericht bringt ein breites Spektrum von Autor*innen aus CSOs, der Wissenschaft und unabhängigen Expert*innen zusammen. Er enthält Empfehlungen an die Europäische Union und die Mitgliedsstaaten, um den Green Deal geschlechtertransformativ zu gestalten.
Sprache: Englisch
Einladung mit Programm als PDF