In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Schere zwischen Arm und Reich weltweit vergrößert. Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Ungleichheit weiter gestiegen, Armut und Hunger nehmen dramatisch zu und die sich zuspitzende Klimakrise verschärft die Situation weiter. Hinzu kommen die unabsehbaren Folgen durch den Krieg in der Ukraine.
Vor diesem Hintergrund ist „Fortschritt für eine gerechte Welt“ das vorgebliche Ziel des G7-Gipfels in Elmau. Viele der im G7-Programm formulierten Ziele werden seit langem in transparenteren und partizipativeren Gremien der Vereinten Nationen verhandelt, wobei häufig gerade die G7 Staaten notwendige Reformen aus nationalstaatlichen und ökonomischen Machtinteressen blockieren. Für globale Wirtschaftsstrukturen, die das Gemeinwohl und die öffentliche Daseinsvorsorge in den Mittelpunkt stellen sowie Klimaschutz und Klimagerechtigkeit engagiert vorantreiben, braucht es jedoch internationale Zusammenarbeit auf Augenhöhe – echten Multilateralismus statt Phrasen und Blockaden der G7-Staaten.
Trotz der vielen globalen Krisen hat die Weltgemeinschaft die Mittel, um alle Menschen aus Armut und Hunger zu befreien und Ungleichheit zu bekämpfen – es ist eine Frage des politischen Willens. Wir bleiben daher nicht bei der Kritik der Politik der G7-Staaten stehen, sondern wollen Alternativen für eine gerechte Ausgestaltung der internationalen Produktions-, Wirtschafts- und Finanzstrukturen diskutieren, die uns auf dem Weg zu einer ökosozial gerechten Welt wirklich weiterbringen.
Den ganzen Tag über werden verschiedene Infoshops stattfinden. Unsere Vorständin Gabriele Köhler und unsere Kollegin Gina Cortés Valderrama sind als Gäste mit dabei:
Wie kommen wir zu einer sozial-gerechten, nachhaltigen, ressourcenschonenden Wirtschaftsform, die Menschenrechte und planetare Grenzen achtet? Wir brauchen grundlegende Transformationen! Dazu gibt es vielfältige Ansätze: Entwicklungsstaat, Gemeinwohlökonomie, Green New Deal, Degrowth, just transition, Ökofeminismus, öko-soziale Gesellschaftsverträge. Die Ansätze zu konfrontieren mit den Herausforderungen, vor denen wir stehen, ist die Aufgabe. Die verschiedenen Ideen werden vorgestellt & diskutiert.
Mit Gabriele Köhler (UNRISD senior research associate) und Dr. Rainer Land (Wirtschaftswissenschaftler).
Immer wieder werden Fälle von massiver Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzungen durch transnational tätige Unternehmen bekannt. Wie erreichen wir verbindliche Regeln für die Wirtschaft auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene, um die Missstände in globalen Wertschöpfungsketten zu stoppen?
Mit Gina Cortés (Aktivistin der Kampagne #LifeNotCoal), Maren Leifker (Brot für die Welt), Eva Schreiber (Bündnis gerechter Welthandel und LAG Christ*innen DIE LINKE Bayern), Karolin Seitz (Global Policy Forum).