Unsere Handlungsempfehlungen für sicheren Zugang zu sanitären Einrichtungen, Geschlechtergerechtigkeit im WASH-Sektor und gegen Menstruationsarmut
Die Handlungsempfehlungen enthalten Informationen über mögliche Maßnahmen zur Bewusstseinsförderung im Wasser- und Sanitärbereich und geben Antworten auf die Frage wie Gemeinden unter Einbeziehung der Öffentlichkeit einen gleichberechtigten Zugang zu sanitären Einrichtungen gewährleisten können.
Unsere Empfehlungen eignen sich sowohl zur Durchführung von Pflichtvorlesungen für Studierende im Bereich WASH und Menstruationsgesundheit als auch als obligatorische Lektüre für Mitarbeitende des öffentlichen Sektors und relevante Interessensgruppen in der Balkanregion und Osteuropa.
Die Handlungsempfehlungen sind Teil unseres WSSP-Programms und wurden vom BMUV gefördert. Für die Inhalte ist WECF verantwortlich.
Sicherer Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen
Die Gewährleistung eines gleichberechtigten Zugangs zu Wasser-, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen (WASH) ist von grundlegender Bedeutung für die Förderung der öffentlichen Gesundheit, der Menschenwürde und der Gleichstellung der Geschlechter weltweit. Der Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene verbessert nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern trägt auch zur Entwicklung der Gemeinschaft und zum wirtschaftlichen Wohlstand bei. Es bestehen jedoch nach wie vor Ungleichheiten beim Zugang zu WASH-Einrichtungen, von denen insbesondere Randgruppen und menstruierende Personen betroffen sind.
Ziel der in diesem Schreiben dargelegten Handlungsempfehlungen ist es, die Zugänglichkeit, Inklusivität und Sicherheit öffentlicher WASH-Einrichtungen weltweit zu verbessern. Durch die Förderung von Infrastrukturverbesserungen, Sensibilisierungsprogrammen, Initiativen zur Einbindung der Bevölkerung, Verbesserungen bei Wartung und Sauberkeit, verstärkten Sicherheitsmaßnahmen sowie besserer Beleuchtung und Sichtbarkeit wollen wir ein Umfeld schaffen, das den unterschiedlichen Bedürfnissen aller Menschen gerecht wird und sicherstellt, dass niemand beim Zugang zu wichtigen WASH-Diensten zurückgelassen wird.
Geschlechtergerechtigkeit im WASH-Sektor
Im Wasser-, Sanitär- und Hygienesektor (WASH) spielt Feminismus eine zentrale Rolle. Angesichts der Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter für die Schaffung eines nachhaltigeren und wirkungsvolleren WASH-Sektors ist es unerlässlich, der Inklusion und Gendergerechtigkeit am Arbeitsplatz Priorität einzuräumen. Indem wir uns für Initiativen einsetzen, die Vielfalt, Respekt und Fairness fördern, können wir ein Arbeitsumfeld schaffen, das nicht nur die Gleichstellung der Geschlechter vorantreibt, sondern auch einen positiven sozialen Wandel im WASH-Sektor bewirkt.
Menstruationsarmut und -produkte
Die Bekämpfung von Menstruationsarmut und die Förderung der Menstruationsgesundheit in den Balkanländern sind besonders wichtig, da der ungleiche Zugang zu moderner Gynäkologie, Verhütungsmitteln und sauberem Wasser die Herausforderungen für Menstruierende noch verschärft. Im Gegensatz zu den mitteleuropäischen Ländern haben Balkanländer wie Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien, Kosovo und Serbien mit einem begrenzten Zugang zu hochwertigen Gesundheitseinrichtungen und modernen Diensten der reproduktiven Gesundheit zu kämpfen. Ländliche Gebiete auf dem Balkan haben oft schweren Zugang zu sauberem Wasser und die Gesundheitseinrichtungen sind von konservativen Ansichten über sexuelle und reproduktive Gesundheit belastet. Diese Faktoren tragen zu Ungleichheiten im Bereich der Gynäkologie bei und machen deutlich, wie dringend notwendig umfassende Aufklärung, Sensibilisierungskampagnen und politische Veränderungen sind, um die reproduktive Armut in der Balkanregion wirksam zu bekämpfen.