Unsere Prioritäten bei der COP27

Die Klimakrise ist eine globale Bedrohung für die Menschenrechte. Sie ist kein unvermeidbarer Akt der Natur, sondern Machthaber*innen waren nicht bereit wirklich etwas zu verändern. Bei der 27. UN-Klimakonferenz muss eine transformative Änderung eingeleitet werden. Versprechen dürfen nicht von Gleichgültigkeit am Ende der Konferenz überschattet werden. Wir müssen Prioritäten setzen!

Die Stimmen der afrikanischen feministischen Zivilgesellschaft müssen in den Mittelpunkt gestellt werden. Afrikanische Frauen* und Mädchen* leisten exzeptionelle Arbeit, um die Natur zu schützen und den Klimawandel zu bekämpfen. Und das obwohl sie sich vielen Herausforderungen struktureller Marginalisierung stellen müssen.

Zusätzlich rufen wir alle Regierungen und Verhandlungsführer*innen auf der COP27 zu Folgendem auf:

  • Stufenweiser Abbau von fossilen Kraftstoffen und Ablehnung der Rohstoffindustrie Vereinnahmung durch Unternehmen – Klimaschutz muss auf die Erfahrungen von Menschen angepasst werden. Nicht auf die großen, verschmutzenden Unternehmen, die oft Entscheidungsträger*innen sind.
  • Angemessene, zugängliche und an den Menschenrechten orientierte Klimafinanzierung – der Verursachende der Verschmutzung muss zahlen und nicht die kleinen, ausgebeuteten Staaten. Sie sind ohnehin zwischen den Folgen der Klimakrise und ihren Schulden an die entwickelten Staaten gefangen.
  • Etablieren der Einrichtung zur Finanzierung von Verlusten und Schäden im Rahmen des UNFCCC – die Schuld von reichen Staaten und Unternehmen muss anerkannt werden. Sie sollen die vom Klimawandel betroffenen Staaten ohne Rückzahlungen unterstützen und somit dort für mehr Geschlechtergerechtigkeit sorgen.
  • Mehr Ehrgeiz durch echte Lösungen – nicht durch gefährliche technofixes – echte und bewährte Lösungen für die Klimakrise sollten politisch, finanziell und technisch unterstützt werden. Nicht unbewährte und riskante Technologien, die die Kohlenstoffemissionen zunächst nach oben treiben und Menschenrechte missachten. Bestehende geschlechterspezifische Unterschiede bezüglich digitaler Technologien, Vorurteilen und anständigen  Beschäftigungsmöglichkeiten müssen beachtet werden.
  • Stopp der Abholzung, Übergang zu einer echten Umsetzung – seit Jahren wurden Versprechen gemacht, eine der größten Antriebe des Klimawandels zu stoppen, aber die Umsetzung dieser Zusage bleibt unklar. Wir wollen konkrete Ziele sehen.
  • Globale Bestandsaufnahme – nach Geschlecht aufgeschlüsselte Daten und intersektionale Gender-Analysen sollten obligatorisch sein. So kann eine gleichbedeutende Teilnahme von Frauen* und marginalisierten Gruppen garantiert werden.
  • Gleichstellung der Geschlechter als Querschnittsaufgabe – Gleichstellung muss in allen Klimaverhandlungen und in den nationalen Planungsprozessen eine Rolle spielen. Derzeit werden diese Probleme getrennt diskutiert. Das bestärkt die ignorante Ansicht, dass Frauen* weder Schlüsselakteur*innen noch Vertreter*innen des Wandels sind.

 

Die COP27 muss eine COP der Umsetzung sein, bei der längst überfällige Verpflichtungen erfüllt und die Klima- und Umweltkrise ernst genommen werden.

Genaueres zu unseren Prioritäten und Zielen für die COP27 erfährst du in dieser PDF auf Englisch.