Unsere Bürgerenergieprojekte in Uganda und Deutschland im Fokus

Das bayerische Wirtschaftsministerium und die GIZ organisieren 3 Qualifizierungsmodule zu Bürgerenergie und erneuerbaren Energieprojekten zwischen Mai und Oktober 2019.

Ca. 40 Energieexpert*innen aus Äthiopien und Uganda nahmen am ersten Training vom 12. bis 18. Mai in Feldafing teil, darunter unsere Kolleginnen Verena Demmelbauer und Katharina Habersbrunner, die unsere Bürgerenergieprojekte in Uganda vorstellten.

Hintergrund

Wir haben 2018 eine Analyse für das BMZ zum „Potenzial von Grüner Bürgerenergie in Uganda“ erarbeitet und mit finanzieller Unterstützung der bayrischen Staatskanzlei bereits ein Bürgerenergieprojekt in Luweero, Uganda, umgesetzt. Der Aufbau dezentraler Strukturen und Grüner Bürgerenergie ist auch in Uganda und Äthiopien möglich und kann eine Basis für nachhaltige Energietransformation bilden. Außerdem sind dezentrale, von Bürger*innen geplante und betriebene erneuerbare Energieanlagen wichtige Voraussetzungen für eine lokale und regionale Netzintegration und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien. Sie können die Grundlage für eine verbesserte Lebensqualität der Menschen vor Ort bilden, wenn:

  • auf bestehende Strukturen aufgebaut wird
  • sektorübergreifende Synergien (wie bspw. Wasser und Energie für landwirtschaftliche Aktivitäten) genutzt werden
  • die Bürger*innen vor Ort zu bedarfsgerechten Technologien und entsprechendem Management informiert und geschult werden
  • die höheren Anfangsinvestitionen gut geplant und gemeinsam finanziert und
  • v.a. Frauen und junge Menschen qualifiziert werden

Dezentrale Technologien in unseren Projekten

Diesen Ansatz, die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette durch produktive Nutzung von dezentralen Energie- und Wassertechnologien zu verbessern, verfolgen wir. So konnten 2018 in einem gemeinsamen Projekt mit ARUWE (Action for Rural Women‘s Empowerment) und Caritas Uganda Mitglieder von landwirtschaftlichen Genossenschaften zu erneuerbaren Energien und Wassertechnologien qualifiziert werden, um die entsprechenden Anlagen zu planen, zu finanzieren, zu betreiben und zu nutzen.

Hierdurch wurde das Bewusstsein für die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhänge und Vorteile für die Genossenschaften und die einzelnen Haushalte geschärft. Durch die Einbindung der Mitglieder in die Planung, den (Auf-)Bau und den Betrieb von Photovoltaik- und Biogasanlagen, Wassertanks und einer Solarpumpe sowie durch die Einführung in die Brikettherstellung aus organischen Resten der landwirtschaftlichen Produktion übernahmen die Mitglieder Verantwortung und verbesserten die Wertschöpfungskette auf Genossenschafts- sowie die Situation auf Haushaltsebene. Da die Genossenschaften und deren Mitglieder in den Gemeinden verankert sind, konnte eine Großzahl an Menschen erreicht und mobilisiert werden, sich verbindlich und längerfristig zu engagieren.

Nach der Vorstellung etablierter Bürgerenergieprojekte, begleiteten Verena Demmelbauer und Katharina Habersbrunner die Teilnehmer*innen zu einem Mieterstrom-Projekt in Gräfelfing, das von BENG eG geplant, finanziert und betrieben wird, sowie zur weltweit größten Solarmesse „Intersolar“. Der produzierte Strom vom Dach wird im Gebäude direkt genutzt und der Rest wird in das öffentliche Netz eingespeist. Die Gemeinde profitiert vom günstigen Ökostrom und Schüler*innen, Eltern und Gräfelfinger Bürger*innen können sich über BENG eG an den Anlagen beteiligen.

Ansprechpartnerinnen:
Verena Demmelbauer, verena.demmelbauer@wecf.org
Katharina Habersbrunner, katharina.habersbrunner@wecf.org