Unser Projekt „Gender & Klima“ auf der Biodiversitätskonferenz (COP16) der Vereinten Nationen in Cali, Kolumbien
Bei der letzten Runde der Klimaverhandlungen in Dubai haben die Vertragsparteien des UNFCCC beschlossen, dass die „globale Bestandsaufnahme“ als Grundlage für die Erhöhung der Ambitionen der nationalen Klimaziele dienen soll. Unter anderem, um sicherzustellen, dass die Klimapolitik mit den neuen Biodiversitätszielen in Einklang gebracht wird. Daher haben wir und unsere Partnerorganisation ENDA Colombia während der COP16 der Biodiversitätskonvention (CBD) in Cali mehrere Veranstaltungen organisiert. Zweck unserer Teilnahme war vor allem konkrete Beispiele für feministische Klima- und Biodiversitätsmaßnahmen zu präsentieren und die bisher im Rahmen des Projekts erzielten Ergebnisse zu vorzustellen.
Unser Projektpartnerin ENDA Colombia organisierte die Podiumsdiskussion „Integration von Frauenperspektiven in den Schutz der biologischen Vielfalt und die NDCs“. Die Veranstaltung fand in der „Grünen Zone“ statt, die von der kolumbianischen COP-Präsident*innenschaft als „COP der Menschen“ bezeichnet wurde, und wir freuten uns über die 40 Personen, die daran teilnahmen. Die Podiumsdiskussion befasste sich mit der Notwendigkeit, die Beteiligung von Frauen an der Formulierung und Umsetzung von Umweltplänen und öffentlichen Maßnahmen, wie den national festgelegten Beiträgen (NDC), zu stärken.
An der Hauptdiskussion nahmen führende Aktivistinnen für Wasser- und Landrechte aus Kolumbien und Peru sowie eine Vertreterin des kolumbianischen Ministeriums für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, Jessica Pinilla Orozco, teil. Die Podiumsteilnehmerinnen berichteten über ihre Arbeit zum Schutz der Umwelt und zur Schaffung von Freiräumen für die Interessenvertretung und Beteiligung von Frauen an kommunalen und politischen Prozessen. Sie betonten auch die Fortschritte beim Gender Mainstreaming in nationaler Politik, Plänen und Strategien. Diese steht oft nur exemplarisch auf dem Papier ohne aber in verschiedenen lokalen Kontexten berücksichtigen zu werden, wodurch die lokalen Aktionen von Frauen unsichtbar werden.

Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierten zwei Teilnehmerinnen eine Reihe von Empfehlungen aus Frauenperspektive für die Aktualisierung der kolumbianischen NDCs. Diese Empfehlungen werden im Rahmen des Kurses „Frauen in Aktion: Lernen und Handeln zum Klimawandel“ erarbeitet und dem Ministerium bis Ende November offiziell vorgelegt. Der Kurs, der von ENDA Colombia koordiniert und vom Projekt unterstützt wird, bringt 38 Frauen aus lokalen Organisationen aus dem ganzen Land zusammen, um ihr Wissen und ihr Bewusstsein für Klimaschutzkonzepte, -instrumente und -politiken zu stärken und ihren Einfluss in den Entscheidungsgremien für den Klimaschutz zu erhöhen.
In einem eher informellen Rahmen tauschten wir uns mit den Kursteilnehmer*innen und dem Team von ENDA Colombia aus, um mehr über die großartige Arbeit zu erfahren, die sie in ihren Regionen leisten. Zu ihren lokalen Initiativen gehören Recycling in städtischen Zentren, die Einrichtung von essbaren und produktiven Wäldern, die Erhaltung von Ökosystemen und Arten, Programme zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und der sozialen Aneignung von Wissen sowie die Verteidigung von Landrechten und der Rechte ethnischer Gemeinschaften.

Darüber hinaus sprach unsere internationale Direktorin Sascha Gabizon in verschiedenen Panels, in denen sie sich für eine geschlechtergerechte Finanzierung zum Schutze der biologischen Vielfalt und des Klimas einsetzte. Eine dieser Veranstaltungen war das Panel „Defending the women who defend the planet“, das von UN Women organisiert wurde. Die Veranstaltung wurde von der Regionaldirektorin von UN Women für Nord-, Mittel- und Südamerika und die Karibik, Maria Noel Vaeza, der kolumbianischen Vizeministerin für Frauen, Tamara Ospina, und dem Botschafter der Europäischen Union in Kolumbien, Gilles Bertrand, eröffnet. Nach ihren Eröffnungserklärungen fand ein Rundtischgespräch mit internationalen Führungspersönlichkeiten, darunter Sascha, statt.
In ihrem Beitrag rief Sascha dazu auf, sich aus Sektoren zurückzuziehen, die die Umwelt verschmutzen und die Lebensgrundlagen der indigenen Völker schädigen, und stattdessen Kompetenzen zu stärken und in Frauen und ihre lokalen Gemeinschaften zu investieren. Zum Abschluss der Veranstaltung sprachen der Ministerialrat und stellvertretende Botschafter der deutschen Botschaft in Kolumbien, Simon Herchen, und die Vertreterin von UN Women in Kolumbien, Bibiana Aido.
