Zivilgesellschaftlicher Appell zur Senkung des primären Ressourcenverbrauchs
Seit Jahrzehnten leben wir über unsere Verhältnisse und verbrauchen ein Vielfaches der metallischen, fossilen, mineralischen und nachwachsenden Ressourcen, die der Planet nachhaltig bereitstellen kann. Die Kosten dafür tragen insbesondere die Menschen in den rohstoffproduzierenden und -exportierenden Ländern des Globalen Südens sowie zukünftige Generationen, die sich mit zerstörten Lebensräumen und der Bedrohung ihrer Lebensgrundlage, beispielsweise durch die Verschmutzung von Trinkwasser, konfrontiert sehen. Gleichzeitig hat sich Deutschland verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu werden, die natürliche Vielfalt zu erhalten und die Nutzung von fossilen Brennstoffen nahezu komplett einzustellen.
Damit wir die derzeitigen ökologischen und sozialen Krisen in den Griff bekommen, brauchen wir eine tiefgreifende Wende in Produktions- und Lebensweise. Es ist dabei die feste Überzeugung der Autor*innen, dass das Streben nach einem anhaltenden Wirtschaftswachstum und der damit einhergehende Ressourcenverbrauch die bestehenden Krisen weiter verschärfen. Das aktuelle Konsumniveau in unserem Land ist daher nicht dauerhaft tragbar.
Daher sollten wir die sich bietende historische Chance nutzen, um jetzt eine auf Suffizienz und Gemeinwohl ausgerichtete, ressourcenschonende Produktions- und Lebensweise innerhalb der planetaren Grenzen zu schaffen. Kombiniert mit dem Aufbau einer echten Kreislaufwirtschaft, könnten so die neokolonialen Ausbeutungsmechanismen aufgebrochen werden, die mit unserem enormen Ressourcenverbrauch einhergehen und auf diese Weise ein gutes Leben für alle erreicht werden.