Rückblick KONFERENZ & RUNDER TISCH für NGOs zu Wegen aus der Plastikkrise

Nach der erfolgreichen Veranstaltung vom letzten Jahr haben wir von WECF erneut mit unseren Partnerorganisationen vom Bündnis Exit Plastik zu einem Runden Tisch in Berlin eingeladen. Am 12. Februar trafen sich in der Heinrich-Böll-Stiftung zahlreiche NGOs, Vereine und Initiativen, um sich einen Tag lang über Kommunikationsstrategien für eine erfolgreiche Plastikwende auszutauschen.

Für WECF war unser Chemikalien Team, Johanna Hausmann und Simona Zimmermann, vor Ort. Sie haben zusammen mit Annika Brunner (a tip:tap) eine Station des Wandelgangs betreut, bei dem die Teilnehmenden verschiedene Narrative zu Plastik beleuchtet und sich über Erfahrungen mit Kommunikationsstrategien ausgetauscht haben.

An der durch WECF mitbetreuten Station “Müllproblem vs. umfassende Krise” wurde deutlich, dass die Plastikkrise weit über Themen von Müllversorgung hinaus geht. Chemikalien und Mikropartikel beeinträchtigen die Gesundheit aller Menschen, Plastikproduktion befeuert durch ihren hohen Energieverbrauch die Klimakrise und verknappt durch die Verarbeitung von Erdöl und Verschmutzung von Wasser Ressourcen. In den Gesprächen wurde herausgearbeitet, dass Appelle an das Konsumverhalten auf individueller Ebne zu Konflikten mit dem Selbstbild führen kann oder den Mental-Load für Frauen in der ihnen zugeschriebenen Rolle als Care-Giver noch erhöhen kann. Kommunikationsstrategien müssen darum sowohl auf individueller als auch gesamtgesellschaftlicher Ebene ansetzen.

Exit Plastik: Runder Tisch „Kommunikation im Fokus“ | © Heinrich-Böll-Stiftung, Stephan Röhl

Auch in den nachmittags stattfindenden Workshops zur Entwicklung von wirkungsvollen Kampagnen, Kernbotschaften, Visionen und Narrativen konnten die Teilnehmend viel voneinander lernen, ihre Botschaften verknüpfen und Methoden vernetzen. Das von WECF entwickelte Plastik Tool ist auf großes Interesse bei anderen bildungsorientierten Organisationen gestoßen. Bildung von Kindern und Jugendlichen wurde als ein wichtiger Aspekt angesprochen und sollte in Zusammenarbeit mit Bündnispartner*innen weiterentwickelt werden.

Eine enge Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen wurde auch in der Podiumsdiskussion zum Thema “Gesundheitsgefahren durch Plastik und Plastikchemikalien” betont. Um bei politischen Entscheidungsträger*innen mehr Aufmerksamkeit für die Themenfelder Umweltgesundheit und Umweltmedizin zu gewinnen, ist es wichtig, dass wir als Zivilgesellschaft themenübergreifend zusammenarbeiten und beispielsweise Umweltorganisationen gemeinsam mit Gesundheitsverbänden die Botschaft senden: Plastik macht krank! Das Podium war sich einig, dass es mehr Förderprogramme braucht, um hier entscheidende Schritte gehen zu können für ein gesundes Leben für alle.

Exit Plastik: Runder Tisch „Kommunikation im Fokus“ | © Heinrich-Böll-Stiftung, Stephan Röhl