Interview mit Sascha Gabizon und ISC3 zu Gender und Chemikalien

WECF‘s internationale Direktorin, Sascha Gabizon, war im Herbst 2021 im Gespräch zu Gender und Chemikalien mit dem International Sustainable Chemistry Collaborative Centre, ISC.

Seit beinahe 30 Jahren engagiert sich Sascha Gabizon dafür, die Welt von gefährlichen Chemikalien zu befreien. Dafür ist sie in vielen Ländern, u.a. auch dort, wo WECF Partnerorganisationen hat, unterwegs und setzt sich auf nationaler Ebene, aber auch auf europäischer und internationaler Ebene für eine strengere Regulierung, besser noch für ein Verbot gesundheits- und umweltschädlicher Chemikalien ein. 

Doch was bewegt sie, sich unermüdlich einem Thema zu widmen, wo häufig der Erfolg nur in Nano-Millimeter gemessen werden kann? Wie kam die internationale Direktorin von Women Engage for a Common Future (WECF) zu der NGO? Wie war damals die politische Stimmung? Warum sind Genderperspektiven wichtig? Und wie schätzt sie die Lage heute ein?

Diese und weitere Fragen beantwortete Sascha in dem Interview vom International Sustainable Chemistry Collaborative Centre (ISC3) im Herbst 2021.

Dargestellt werden die Anfänge bei WECF und ihre Motivation. Sie schildert die Situation in den 90er Jahren in denen unter anderem die Women‘s Major Group, in der WECF Mitglied ist, gegründet wurde, als Forum für mehr Beteiligung von Frauen auf der UN-Ebene.

„Ein generelles Problem der Gender Studien zu Chemikalien ist, dass die Rolle der Frauen* unsichtbar ist.“

Wichtig ist ihr besonders, alle Perspektiven der Gesellschaft bei Entscheidungsprozessen und globalen Abkommen zu berücksichtigen. Speziell beim Thema Chemikalien sind Frauen* anders betroffen, was dringend Beachtung in öffentlichen Debatten finden muss. Den Stimmen und Forderungen von Frauen* muss Gehör geschenkt werden, um gerechte Lösungen zu finden, die für alle passen.

Auch wenn es nach wie vor eine Hürde ist, die mit vielen Chemikalien verbundenen Gefahren und Schädigungen sichtbar zu machen, beendet Sascha Gabizon das Interview mit einer Beschreibung ihrer Erfahrung aus der COP26 in Glasgow, die Hoffnung für die zukünftigen Entwicklungen gibt.

Hier gibt es das ganze Interview von Sascha auf Englisch .

Sascha Gabizon ist internationale Direktorin von Women Engage for a Common Future (WECF) und langjährige Co-Facilitatorin der Women’s Major Group on the Sustainable Development Goals.

Auf internationaler Ebene vertritt WECF zivilgesellschaftliche Interessen im Rahmen des SAICM- und des intersessionalen Prozesses für ein sicheres Chemikalienmanagement in der Zukunft (“SAICM Beyond 2020”). Auch auf EU-Ebene und nationaler Ebene ist WECF in verschiedenen Entscheidungsprozessen engagiert und sensibilisiert vor allem für Gender-Aspekte in Politikbereichen wie Chemikalienmanagement, Umwelt und Klima oder Wasserhygiene. Dabei konzentriert sich WECF auf gendersensible Lösungen, sowie auf eine Kreislaufwirtschaft in Bereichen wie Recycling oder Gesundheit und Sicherheit. WECF arbeitet mit dem Sekretariat der UN-Chemikalienkonventionen (Basel, Rotterdam, Stockholm) zusammen. In Rahmen des Programms zum Aufbau von Kapazitäten in den Mitgliedsstaaten, das auch Schulungen und Informationen zum Thema Gender und Chemikalien umfasst, unternimmt WECF Scoping-Studien, die konkrete Beispiele für die geschlechtsspezifische Dimension von persistenten organischen Schadstoffen (POPs) analysieren.