Es ist Environmenstrual Week 2022! Diese Woche widmet sich ganz deiner Periode. Egal ob nachhaltige Menstruationsprodukte, Periodenarmut, reproduktive Gesundheit oder Stigmata. In dieser Woche ist kein Thema tabu. Mit unserem Video und unserem Infozine Giftfreie Menstruation zeigen wir euch, wie ihr gesund, plastikfrei und nachhaltig menstruieren könnt.

 

 

How to use gesunde Menstruationsprodukte

Dieses Video soll euch den Umstieg auf nachhaltige, plastikfreie und gesunde Menstruationsprodukte erleichtern. Alle Fakten aus diesem Video findet ihr in unserer Broschüre „Giftfreie Menstruation“. Diese könnt ihr kostenlos ganz easy auf unserer Website herunterladen. >> zum Download

Tschüss, Einweg. Hallo, Gesundheit!

Tampons und Einmal-Binden könnt ihr echt vergessen. Sie verursachen enorm viel Plastikmüll. Und nicht nur die Verpackungen sind aus Plastik. Eine Einmal-Binde kann bis zu 90% aus Plastik bestehen. Chemische Zusatzstoffe wie Weichmacher, Duftstoffe, Bleichmittel und Biozide sind nicht nur schlecht für die Umwelt sondern auch für deinen Körper: Sie können krebserregend sein und allergische Reaktionen hervorrufen. Dazu gehören auch hormonell wirksame Chemikalien (EDCs) die unter anderem eure Menstruation stören können und eure Fruchtbarkeit beeinträchtigen können.

Der Menstruationscup: Ein gutes Klima in der Vagina

Die Menstruationstasse ist eine gute Alternative zum Tampon. Nicht nur, weil ihr sie jahrelang verwenden könnt, sondern auch weil sie viel schonender für eure Vaginalflora ist. Tampons trockenen eure Schleimhäute aus, während Alternativen wie der Mens-Cup sich nur um das wesentliche kümmern: Euer Periodenblut. Der kleine Becher besteht aus Gummi, Silikon oder Naturkautschuk und wird in die Vagina eingeführt, wo er das Blut auffängt. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen. Probiert ruhig ein bisschen aus, welche für euren Körper gut passt, denn jeder Körper ist individuell. Das rausholen ist etwas tricky und braucht Übung. Wundert euch also nicht über bisschen Blutsauerei am Anfang.

Der Schwamm: Mehr Natur geht nicht

Der Menstruationsschwamm wird im Meer von Hand geerntet und besteht zu 100% aus natürlichen Materialien. Er wird wie ein Tampon getragen und einfach (mit kaltem Wasser) ausgewaschen, wenn er voll ist. Je nach Stärke eurer Periode kann das länger oder kürzer dauern. Bei sehr starker Blutung empfehlen wir die Kombination mit einer Stoff-Slipeinlage.

Nach eurer Periode reinigt ihr ihn mit Essigwasser und lasst ihn trocknen. Einen gut gepflegten Menstruationsschwamm könnt ihr ein bis zwei Jahre verwenden – hier gibt es verschiedene Angaben der Hersteller*innen. Der Schwamm überzeugt auch durch seinen unfassbar günstigen Preis. Allerdings ist ein Schwamm kein pflanzliches Produkt, sondern gehört biologisch zum Stamm der vielzelligen Tiere.

Stoffbinden: Praktisch für Unterwegs

Stoffbinden gibt es in verschiedenen Größen und Anwendungsarten. Achtet beim Kauf darauf, dass sie aus umweltfreundlichen Materialien bestehen, wie Hanf oder Bio-Baumwolle. Manche Stoffbinden enthalten auch einen Kern aus laminiertem Polyester.

Wenn sie vollgeblutet sind, wascht ihr sie am besten gleich mit kaltem Wasser aus, um Blutrückstände so gut wie möglich zu entfernen. Stoffbinden solltet ihr bei mindestens 60 °C waschen können, damit sie hygienisch bleiben. Aber trotzdem: Blut ist hartnäckig und geht nicht immer ganz raus. In dieser Hinsicht haben schwarze Stoffbinden einen ästhetischen Vorteil. Super praktisch sind die Binden mit Flügeln, denn sie verrutschen kaum. Wenn ihr unterwegs seid, könnt ihr die Stoffbinde einfach zusammenklappen und in einem kleinen Täschchen verstauen.

Menstruationsunterwäsche: Queen der Saugfähigkeit

Für Menstruationsunterwäsche gilt dasselbe wie für Stoffbinden: Bevorzugt natürliche Bio-Materialien, wascht sie vor der Maschinenwäsche mit kalten Wasser aus und achtet darauf, dass sie bei mind. 60 °C waschbar ist.

Menstruationsunterwäsche ist die Queen im Saugfähigkeits-Wettbewerb: Sie kann doppelt so viel Blut aufnehmen wie ein Tampon. Wir sind trotzdem nicht ganz und gar Fan von ihr, da oft Informationen darüber fehlen, welche Materialien verwendet werden. In den Vergangenen Jahren wurde die so genannte Ewigkeitschemikalie PFAS in mancher Menstruationsunterwäsche gefunden. PFAS können krebserregend sein, eure Leber und Schilddrüse schädigen und sich wie EDCs negativ auf eure Fruchtbarkeit auswirken.

#Kenzeichnungspflicht – Jetzt!

Schadstoffe haben in Menstruationsprodukten nichts zu suchen. Aber trotz gutem Willen können wir nie ganz sicher sein, was in den Produkten drin ist. Darum sagen wir von WECF: Eine Kennzeichnungspflichtig für Inhaltsstoffe ist zwingend. Mehr zu politischen Prozessen rund um eure monatliche Blutung könnt ihr in unserer Broschüre „Giftfreie Menstruation“ nachlesen. >> zum Download

 

Weitere Infos

• Die Environmenstrual Week wurde von Wen. ins Leben gerufen. Auf deren Webseite findet ihr mehr Infos und Aktionen zur Environmenstrual Week 2022. 
• Wir sind Teil des Bündnisses Exit Plastik. Mit unserem Paper “Wege aus der Plastikkrise” formulieren wir greifbare Forderungen für eine plastikfreie Umwelt.