Gemeinsamer Brief für Klimagerechtigkeit – Gleiche Solidarität für Ukrainer*innen und indigene Gruppen in Kolumbien!

Die Solidarität mit Ukrainer*innen sollte nicht auf Kosten der indigenen Gruppe der Wayuu und afrokolumbianischer Gemeinschaften gehen.  

Liebe Freund*innen, Aktivist*innen und Verfechter*innen der Klimagerechtigkeit,

Am 6. April 2022 hat Deutschland im Kontext des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen gegen Russland beschlossen, den Import von kolumbianischer Kohle zu stärken. Dies ermöglicht Deutschland, einen Teil des Imports von russischer Kohle zu ersetzen bzw. sich teils aus der fossilen Abhängigkeit von Russland zu lösen. Allerdings werden durch diesen Beschluss die Ausbeutung und die Exploration von Gebieten der Wayuu und afrokolumbianischer Gemeinschaften befördert.

Die erhöhte Nachfrage nach kolumbianischer Kohle ermöglicht einen neuen Boost für El Cerrejón, Latein-Amerikas größter Kohlemine, welche im vergangenen Jahr wegen einer zu geringen Nachfrage eigentlich ihre Schließung verkündet hatte. Hingegen wird nun geplant, ihre Produktion wieder anzukurbeln, um u.a. auf die große Nachfrage nach Kohle von Seiten Deutschlands reagieren zu können. Einen Tag nach den Verhandlungen zwischen deutschen und kolumbianischen Staatschef*innen hat El Cerrejón von der kolumbianischen Regierung die Erlaubnis erhalten, den Bruno-Strom umzuleiten und das im Flussbett vorhandene Gestein abzubauen.

Historisch betrachtet dient der Bruno-Strom den indigenen Gemeinschaften nicht nur als Quelle an Wasser, Kultur und Spiritualität. Er bildet auch einen biodiversen Korridor zwischen Perijá und der Sierra Nevada de Santa Marta ab. Die dort lebenden indigenen Gemeinschaften mussten bereits einen immensen und unumkehrbaren Verlust ihres Umfeldes, ihres Zuhauses und ihres Gebiets verzeichnen, ebenso wie einen Verlust an Kultur, Identität und Biodiversität, der mit keinem Geld der Welt ausgeglichen werden könnte.

Bitte teilt diesen Brief mit eurer Organisation und eurem Netzwerk, damit Staats- und Regierungschef*innen endlich dazu angehalten werden, aus fossiler Energie auszusteigen, das 1.5°C-Ziel zu erreichen sowie dazu, den indigenen Gemeinschaften in Kolumbien ihr Recht auf eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt zu gewährleisten. 

Gemeinsam stehen wir in Solidarität mit den indigenen Gemeinschaften, den Familien und mit von Gewalt und Menschenrechtsverletzungen Betroffenen. Wir fordern notwendige und schnelle Maßnahmen, die das Leben der indigenen Gemeinschaften schützen.  

Die Frist für die Sammlung der Unterschriften ist Dienstag, der 03.05.2022. Bitte verbreitet den Aufruf jetzt!   

?Mit diesen Dokumenten könnt ihr Unterschriften sammeln: 

ENGLISH: https://forms.gle/8xZow3Vr5fzVJavx5 

ESPANOL: https://forms.gle/bNrBNh8ZHSq7pWRu8 

Jetzt oder nie!

 

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