Wir fordern Sofortmaßnahmen zum Schutz von Frauen und Mädchen und zur Beendigung der Gewalt in Goma (Demokratische Republik Kongo)
WECF verurteilt den Einmarsch der M23 Rebellenmiliz in Goma und die Gewalt in Nord- und Süd-Kivu aufs Schärfste.
Die Eskalation der Gewalt seit Januar 2025 im Osten der Demokratischen Republik Kongo führt zur Vertreibung von Hunderttausenden von Zivilist*innen, wobei Frauen und Kinder unverhältnismäßig stark durch Hunger sowie sexualisierte und genderspezifische Gewalt bedroht sind.
Wir von WECF arbeiten in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) mit vier zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen zusammen, darunter zwei mit Sitz in Goma. Angesichts der eskalierenden Gewalt und der dramatischen humanitären Lage sind wir in tiefer Solidarität mit der Bevölkerung vor Ort.
Der anhaltende Konflikt in der DRK ist von unfassbarer Gewalt geprägt: Vergewaltigung und sexualisierte Gewalt werden als Kriegswaffen eingesetzt, Menschen werden entführt, Kindersoldaten rekrutiert, Morde verübt und Verstümmelungen vorgenommen. Hunderttausende wurden erneut gewaltsam vertrieben und sind ohne Zugang zu Nahrung, Wasser, medizinischer Versorgung und sanitären Einrichtungen. Besonders Frauen und Mädchen sind in erschreckendem Ausmaß von sexualisierter und genderspezifischer Gewalt betroffen.
Dringender Handlungsbedarf
Es ist unerlässlich, dass alle Beteiligten sofort Maßnahmen ergreifen, um den Konflikt und die massiven Menschenrechtsverletzungen zu beenden. Dazu gehört insbesondere der Druck internationaler Handelspartner*innen – darunter die EU und China – auf Ruanda und andere Akteure*innen der Region, um die Gewalt zu stoppen und die Menschenrechte, Souveränität sowie territoriale Integrität der DRK zu wahren. Zudem muss unverzüglich humanitäre Hilfe für alle Zivilist*innen, insbesondere Frauen und Mädchen, gewährleistet werden.
Ein großer Teil der Gewalt wird durch den Wettstreit um die reichen Mineralien- und Metallvorkommen der DRK angeheizt. Diese Rohstoffe sind essenziell für die Energiewende und den digitalen Wandel – sie werden unter anderem in Elektroautos, Windturbinen und Smartphones verbaut. Doch die Konkurrenz um diese Ressourcen hat fatale Folgen: Illegale Minen sind Schauplatz von Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Landraub, sexuellen Übergriffen und tödlicher Gewalt. Gleichzeitig beschleunigt der Bergbau die Abholzung des zweitgrößten Regenwaldes der Erde und trägt massiv zur Klimakrise bei.
Unsere Forderungen
WECF setzt sich für eine sozial gerechte und feministische Energiewende ein. Gemeinsam mit unseren globalen Netzwerkpartner*innen arbeiten wir an nachhaltigen Lösungen und bringen menschenrechtliche Perspektiven in zentrale EU-Initiativen wie den Green Deal, das Global Gateway und die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) ein.
Doch eines ist klar: Handels- und Investitionsabkommen dürfen nicht über das Leben und das Wohlergehen der Menschen in Nord- und Süd-Kivu gestellt werden. Wir fordern die EU auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und Maßnahmen zu ergreifen, um die verheerenden Auswirkungen ihrer Handels- und Investitionspolitik in der DRK anzugehen. Zudem muss sie die Arbeit der Vereinten Nationen und zivilgesellschaftlicher Organisationen aktiv unterstützen, um die Menschenrechte in den Konfliktgebieten zu schützen.
Wir werden unsere Partnerorganisationen in Goma und der gesamten DRK weiterhin in ihrem unermüdlichen Einsatz für indigene Gemeinschaften, Frauen und Mädchen unterstützen. Gleichzeitig rufen wir dazu auf, lokale feministische Organisationen wie CFLEDD zu stärken, die lebenswichtige Hilfe für die Zivilbevölkerung um Goma leisten.
Es ist Zeit zu handeln – für die Menschen in der DRK, für Gerechtigkeit und für eine friedliche Zukunft.
