Entfesselung des Potenzials von Mieter*innenstrom durch Citizen Science bei den Berliner Energietagen

Am 22. Mai 2023 besuchte unser Kollege Johannes Baumann die renommierten Berliner Energietage und stellte im Rahmen des Programmschwerpunktes „Energiewende und Gesellschaft“ zusammen mit Fabienne Wehrle (Projekmanagerin bei Bürger schaffen Wissen), Christopher Neumann (Geschäftsführer Prosumergy GmbH) und Christoph Rinke (Vorstand BürgerEnergie Berlin eG) die Verzahnung von Bürger*innenwissenschaften und Mieter*innenstrom am Beispiel des Projektes STEP CHANGE vor.

Hintergrund der Veranstaltung ist das bislang ungenutzte Potential von PV-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern in Deutschland, trotz eines seit 2017 verabschiedeten Mieter*innen-Strom-Gesetz. In der einführenden Präsentation von Frau Wehrle wurde der Ansatz von Citizen Science und die damit verbundenen Chancen aufgezeigt, wobei auch deutlich wurde, dass eine Verknüpfung von Citizen Science mit Energiethemen als ein sehr innovatives Konzept beschrieben werden kann. Johannes Baumann präsentierte darauffolgend die konkrete Umsetzung von Citizen Science im EU-finanzierten Bürger*innenwissenschaftsprojekt “Step Change” und zeigte die bisher erarbeiteten Forschungsergebnisse hinsichtlich der Barrieren und Treiber*innen von Mieter*innenstrom auf.

Weiterhin wurden die positiven Auswirkungen auf die „Energy Culture“ der beteiligten Bürgerwissenschaftler*innen hervorgehoben, was sinkende Energieverbräuche aufgrund von geänderten Einstellungen, Verhalten und technischer Ausstattung (z.B. regelmäßiges Feedback zum Stromverbrauch durch intelligente Strommessgeräte) hervorrief. Christoph Rinke und Christopher Neumann nahmen insbesondere die Praxisrelevanz der Forschungsergebnisse ins Visier und gaben Einblicke in ein herausforderndes Umfeld, welches durch aufwendige Messeinrichtungen, komplexe Anlagenzusammenfassung im Quartier und hinderlichen vergütungsrelevanten Aspekten (z.B. fehlende Stromsteuerbefreiung im Lieferkettenmodell) gekennzeichnet ist.

Die anschließenden Fragen und der rege Austausch zeigten die Relevanz des Veranstaltungsthemas und es freute uns sehr, unsere Herangehensweise, unser Wissen und unsere Forschungsergebnisse zu teilen.