SCHWERPUNKTE UND THEMEN
Wie kann ein grüner und digitaler – ein doppelter – Wandel in Europa fair und inklusiv ablaufen? Damit beschäftigt sich seit Februar 2024 das Horizon Europe Projekt FITTER EU (Fair and inclusive twin transitions for a stronger social Europe).
Das Projekt untersucht die Chancen, die ein grüner und digitaler, ein doppelter Übergang (twin transition) bietet, um soziale Gerechtigkeit und das Wohlergehen Aller zu verbessern. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwiefern sich beide Aspekte – der grüne und digitale – gegenseitig bedingen, stärken und schwächen können.
Der Kern des Projekts ist die Entwicklung des FITTER EU Ökosystems, das unter anderem eine interaktive und spielerische Digitale Plattform beinhalten soll, die von einem intelligenten prädiktiven Entscheidungshilfesystem unterstützt wird. Mit Hilfe eines methodischen Ansatzes der Co-Kreation können geplante Maßnahmen simuliert und so Vorhersagen getroffen werden, welche sozialen Gruppen unter verschiedenen Szenarien von den Maßnahmen des doppelten Übergangs betroffen sein werden. Die Ergebnisse sollen der FITTER EU Cluster Community Group of Stakeholders (CCGS) helfen Maßnahmen zu ermitteln, die für alle Betroffenen fair und umsetzbar sind. Die CCGS umfasst wichtige paneuropäische Mitglieder wie politische Entscheidungsträger*innen, Organisationen der Zivilgesellschaft, einschließlich Gewerkschaften und Business Angels und andere Zielgruppen.
WAS WIR TUN
Wir von WECF sind hauptverantwortlich für die Forschung in Deutschland. Die Forschung umfasst die Frage nach Definitionen und Methoden in den Bereichen gerechter Übergang (just transition) und doppelter Übergang (twin transition). Dabei tragen wir zur Kartierung von “Vulnerabilitäten” und Risiken in den drei Dimensionen Arbeitsmarkt, finanzielle Ressourcen und Fähigkeiten sowie in den vier Sektoren Energie, Transport, Wohnen und Bauen, Nahrung und Landwirtschaft bei. Intersektionale Ungleichheiten stehen dabei stets im Mittelpunkt unserer Analyse.
Mit unserer Forschung streben wir an einen Beitrag zur bereits bestehenden Forschung über Ursprünge und Dynamiken von Ungleichheiten zu leisten und Faktoren zu identifizieren, die bestimmte Personengruppen marginalisieren und in Ungleichheit halten. Die Ergebnisse sollen als Prognosen für politische Entscheidungsprozesse auf europäischer und nationaler Ebene dienen, sodass vorausschauend intersektionale Risiken und Lebensrealitäten bei der Erarbeitung von politischen Rahmenbedingungen mitgedacht und adressiert werden können.
Anmerkung
Der Vulnerabilitätsbegriff ist aufgrund seiner möglichen stigmatisierenden bis hin zu diffamierenden Wirkung umstritten und wird aus guten Gründen diskutiert. Vulnerabilität wird in FITTER EU als ein mehrdimensionales, differenziertes und dynamisches Konzept verstanden, das eng mit den individuellen Merkmalen und Erfahrungen der Personen in einem bestimmten Umfeld verbunden ist. Als Lektüre zum Konzept der Vulnerabilität empfehlen wir den Beitrag von Erinn Cunniff Gilson “Vulnerability and victimization: Rethinking key concepts in feminist discourses on sexual violence” im “Journal of Women in Culture and Society” von 2016.
Länder
Deutschland, Irland, Italien, Portugal, Spanien, Ungarn
Partner*innen
Technological University Dublin (TU Dublin), TFC Research and Innovation Limited (TFC), Smart Venice SRL (SV), AITEC Asesores Internationcales SRL (AITEC), Fundacio Eurecat (EURECAT), Universidad Complutense de Madrid (UCM), Szekely Family & Co. (SFC), Fondazione Giacomo Brodolini SRL SB (FGB), Uninova-Instituto de Desenvol Vimento de Novas Tecnologias Associacao (UNINOVA)
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